Hallo liebe Forengemeinde,
in WUFI Pro (ver. 7.1.5.2) ist mir folgendes ausgefallen:
In Verbindung mit dem Klimadatensatz "Fürstenzell HRY" gibt es Dachkonstruktionen, an welchen im Winter aufgrund der hohen rel. Luftfeuchte außen die äußere Holzfaserdämmplatte bzw. Holzschalung unzulässig stark auffeuchtet.
Beispiel:
innen
Gipskarton - 0,0125 m
Dampfbremse Sd = 20 m
Isover GW Integra ZKF - 035 - 0,2 m
Weichholz - 0,02 m
(nicht im Aufbau modellierte hinterlüftete Blecheindeckung)
außen
außen Sd-Wert 0,01 m bei Randbedingungen - Oberfläche
Wassergehalt Holz jeden Winter bei 20,5 M%
Das Problem tritt nicht auf, wenn ich das selbe Bauteil mit Klima "Holzkirchen; IBP HRY 2012-2021" prüfe. Da ist einfach die rel. Luftfeuchte im Winter nicht so hoch.
Das Problem tritt auch mit Klima Fürstenzell nicht auf, wenn ich außen den Sd-Wert 0,1 m bei Randbedingungen - Oberfläche einstelle. Dann kommt die hohe Außenluftfeuchte nicht so gut an das Bauteil.
Weiß jemand, ob es empfehlenswert ist, bei so feuchtem Außenklima real lieber außen mit einer Unterdeckbahn mit Sd-Wert 0,1 m statt mit 0,01 m zu arbeiten? Oder wird der Effekt in WUFI eventuell überbewertet?
Freundliche Grüße
Andreas Hauser
WUFI Dachschalung - Auffeuchtung von außen im Winter bei manchen Klimadatensätzen
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Andreas Hauser
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Daniel
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Re: WUFI Dachschalung - Auffeuchtung von außen im Winter bei manchen Klimadatensätzen
Hallo Herr Hauser,
diffusionsoffene (in Deutschland häufig nachweisfreie) Dachkonstruktionen weisen tatsächlich im Außenbereich häufig Feuchten auf, die zumindest die pauschalen Grenzwerte der DIN 68800 überschreiten (20 oder 18 M.-% Holzfeuchte). Die Simulationsergebnisse decken sich dabei mit Messungen und Praxiserfahrungen.
Die Nachweisbefreiung beruht hier also nicht auf einem "Nicht-Überschreiten" der einfachen Grenzwerte, sondern aus der Tatsache, das bei diesen Konstruktionen die Überschreitungen aufgrund gleichzeitig niedriger Temperaturen oder geringer Dauer bekanntermaßen ohne negative Folgen bleiben.
Die Grenzkurve aus dem WTA-Merkblatt 6-8 (Grenzkurve in Abhängigkeit von der rel. Feuchte in den Poren des Materials sowie der gleichzeitig auftretenden Temperatur) ist hier schon deutlich aussagekräftiger, liegt aber mit 24-Stunden-Mittelwerten immer noch sehr vorsichtig - hier ist bei der Aktualisierung mit nochmals etwas höheren Feuchtegrenzen zu rechnen.
Fazit:
1. die Feuchten überschreiten bei außen diffusionsoffener Bauweise und feuchtem Klima häufig die einfachen pauschalen Grenzwerte, was an dieser Stelle unproblematisch ist - ggf. prüfen, ob das Bauteil nicht sowieso nachweisfrei ist.
2. Beim Nachweis mit WUFI ggf. die Temperaturabhängige Grenzkurve nach WTA verwenden. Künftig werden wir auch einen Postprozessor für die instationäre Bewertung der Holzfeuchte zur Verfügung stellen.
3. Unabhängig von 1./2. kann in solchen Fällen tatsächlich eine etwas weniger extreme Diffusionsoffenheit nach außen günstiger sein!
viele Grüße
Daniel Zirkelbach
diffusionsoffene (in Deutschland häufig nachweisfreie) Dachkonstruktionen weisen tatsächlich im Außenbereich häufig Feuchten auf, die zumindest die pauschalen Grenzwerte der DIN 68800 überschreiten (20 oder 18 M.-% Holzfeuchte). Die Simulationsergebnisse decken sich dabei mit Messungen und Praxiserfahrungen.
Die Nachweisbefreiung beruht hier also nicht auf einem "Nicht-Überschreiten" der einfachen Grenzwerte, sondern aus der Tatsache, das bei diesen Konstruktionen die Überschreitungen aufgrund gleichzeitig niedriger Temperaturen oder geringer Dauer bekanntermaßen ohne negative Folgen bleiben.
Die Grenzkurve aus dem WTA-Merkblatt 6-8 (Grenzkurve in Abhängigkeit von der rel. Feuchte in den Poren des Materials sowie der gleichzeitig auftretenden Temperatur) ist hier schon deutlich aussagekräftiger, liegt aber mit 24-Stunden-Mittelwerten immer noch sehr vorsichtig - hier ist bei der Aktualisierung mit nochmals etwas höheren Feuchtegrenzen zu rechnen.
Fazit:
1. die Feuchten überschreiten bei außen diffusionsoffener Bauweise und feuchtem Klima häufig die einfachen pauschalen Grenzwerte, was an dieser Stelle unproblematisch ist - ggf. prüfen, ob das Bauteil nicht sowieso nachweisfrei ist.
2. Beim Nachweis mit WUFI ggf. die Temperaturabhängige Grenzkurve nach WTA verwenden. Künftig werden wir auch einen Postprozessor für die instationäre Bewertung der Holzfeuchte zur Verfügung stellen.
3. Unabhängig von 1./2. kann in solchen Fällen tatsächlich eine etwas weniger extreme Diffusionsoffenheit nach außen günstiger sein!
viele Grüße
Daniel Zirkelbach
Dr.-Ing. Daniel Zirkelbach, Deputy Head of Department Hygrothermics, IBP Holzkirchen