Hallo zusammen,
ich rechne gerade einen Flachdachaufbau als Dachterrasse mit Betonplattenbelag auf Mörtelbatzen. Die Untersuchung von Bludau/Kölsch aus dem Jahr 2014 zur Verschattung durch Holzdielen und PV-Elementen ist mir bekannt und geläufig. Ebenso liegen mir die Absorptionsgraduntersuchungen unterschiedlicher Betonarten und -färbungen von Wilson/Haneck/Brucker (Fraunhofer Freiburg) gem. ASTM E 903-12 vor.
Mir stellt sich die Frage, ob und wie weit sich die Untersuchungen von Bludau/Kölsch damit auf Betonplatten übertragen lassen.
Grundsätzlich ist wahrscheinlich die Konvektion bei Holzdielen aufgrund der Fugen (geringfügig) höher, woraus sich im Rechenmodell mit Betonplatten eine Tendenz zu einem (prinzipiell) höheren Absorptionsgrad (Abminderungsfaktor > 0,6 für das α der Betonplatten) ergeben würde. Mit dem Ansatz von Bludau/Kölsch zur Reduktion des Absorptionsgrads bei dunklen (bei mir sind es anthrazitfarbene Betonplatten) wäre ich also tendenziell wohl auf der "sicheren Seite".
Der Strahlungsaustausch der Oberflächen (Dach und Unterseite Betonplatten) dürfte m. E. vom Prinzip her ähnlich funktionieren wie beim Holzbelag, da die Abstände eher noch kleiner sind als beim geprüften Holzbelag in HoKi (nach den Fotos im Beitrag zu urteilen).
Aufgrund der höheren absoluten Wärmespeicherfähigkeit des Betonplattenbelags im Gegensatz zum Holz nehme ich an, dass die Erwärmung der Oberfläche hier im 24h-Zyklus kaum bis zur Unterseite "durchschlagen" wird, wenn nächtliche Auskühlung bei klarem Himmel angenommen wird.
Gibt es hierzu Erkenntnisse oder Erfahrungswerte?
Vielen Dank vorab,
Gruß, Guido